Bericht über unsere Busreise zu den Wirkungsstätten des heiligen Franz von Assisi.

Obmann Heinz Eichler organisierte gemeinsam mit dem Reisebüro Taferner von 8. bis 12. Juni eine Reise nach Assisi, Neapel und Greccio. Die Reise führte uns von Feldkirchen, Klagenfurt und Villach nach Italien. Über Udine in der Region Friaul Venetien, weiter nach Mestre in Venetien  und über Ravenna ein kurzes Stück durch die Toskana nach Assisi in Umbrien. Assisi der Geburts- und Sterbeort des hl. Franziskus war für uns ein Ort der Besinnung und inneren Einkehr.

Im Hotel Cenacolo in Santa Maria degli Angeli, wo wir bestens untergebracht waren, trafen wir uns in Assisi mit unserer Stadtführerin Signora Patricia, die uns als erstes zum franziskanischen Heiligtum San Damiano führte. Dieses kleine Kloster strahlt eine Ruhe aus, die einem in allen Räumen immer wieder begegnet. Hier wurde Franziskus in der Kirche vom Bild des gekreuzigten Christus aufgefordert: "Franziskus, gehe hin und stelle mein Haus wieder her!" Hier schrieb er den Sonnengesang, und seine Glaubenschwester Klara gründete ebendort den Orden der Klarissinnen. Hier wird man zur Spiritualität von San Damiano geführt.

Von San Damiano ging es bergwärts nach Assisi hinauf, wo wir die Basilika der hl. Klara besuchten, die hier ihre letzte Ruhestätte fand. In einer großen Vitrine sahen wir Kleidungsstücke von beiden Heiligen. Am Hauptplatz erklärte uns Stadtführerin Signora Patricia die interessantesten Gebäude des Zentrum von Assisi, danach gelangten wir zum Elternhaus des hl. Franz, ein Ort, wo er auf den Reichtum seines Vaters, einem reichten Tuchhändler, verzichtete und von da an in gewählter Armut lebte.

Nach dem Abendessen im Hotel Cenacolo wollten wir die Basilika Santa Maria degli Angeli besuchen, diese schloss aber um 19.30 Uhr bereits ihre Pforten.

 

Am Dienstagmorgen trafen wir uns vor der Unterkirche der Basilika des hl. Franziskus mit Bruder Thomas, der uns durch die Basilika führte und diese sehr ausführlich erklärte. In dieser Basilika fand der hl. Franz seine letzte Ruhestätte. Die wunderbare Wandbemalung der Basilika ist Religionsunterricht für Analphabeten, die es zur Zeit der Errichtung dieser Kirchen allerorts gab. Nach dieser ausführlichen Führung starteten wir zu unserem südlichsten Reiseziel, vorbei an Rom - Region Latium, in die Hauptstadt und kulturellem Zentrum Kampaniens, nach Neapel. Unser Hotel Leonessa lag in Volla, einem Vorort von Neapel.

Gleich nach dem Einchecken fuhren wir zu unserem Treffpunkt mit unserer Stadtführerin Signora Raffaela in der Nähe des Bahnhofes von Neapel. Der starke Berufsverkehr und ein Gewitterregen verzögerte unsere Anreise, sodass wir mit großer Verspätung unsere Signora Raffaela trafen. Ihr Humor war so ansteckend, dass unser Zuspätkommen gleich vergessen war. Da der Regen nicht aufhörte, machten wir eine Stadtrundfahrt im kleinen Stil mit einen Spaziergang in die Galleria Umberta, der ältesten überdachten Einkaufsmeile Italiens. Von hier ging es dann zum Hotel, wo wir nach dem Abendessen in froher Runde diesen Tag beendeten.

 

Am Mittwoch hatte unser Busfahrer Karli den optimalen Weg in die Innenstadt gefunden, sodass wir pünktlich Frau Raffaela trafen. Eine regenfreie Stadtrundfahrt, vorbei an den interessantesten Gebäuden Neapels bis zu unserer Ausstiegsstelle am Corso Umberta war für alle Fotografen an Bord wesentlich ertragreicher als bei Regen. Durch das "Gassenwirrwarr" ging es zum Duomo di San Gennaro,  der dem Schutzpatron Neapels - Januarius - gewidmet ist. Im Dom sind seine Reliquien, darunter eine Phiole mit seinem Blut, aufbewahrt. Das innere des Domes ist im prachtvollen Barockstil ausgestattet, sehenswert ist die frühbarocke Cappela di San Gennaro.

Vom Dom ging es durch enge Gassen zur Klosterkirche des Franziskanerordens San Lorenzo Maggiore, der Ursprung dieser Basilika geht vermutlich  noch auf die Lebenszeit des heiligen Franz von Assisi zurück. Das innere der Basilika ist im Stil der französischen Gotik erhalten. Unter der Kirche kann man in den bis zu 2500 Jahre alten Ausgrabungen, einem ehemaligen römischen Marktplatz und Straßen wandeln, die an diesem Tag leider nicht zugänglich waren. Apropos Kirchen, Neapel hat an die 500 Kirchen, zählt man die kleinen Kapellen in den Gassen dazu sind es weit über 500 Gotteshäuser. Da alle Kirchen nicht mehr mit Pfarrern besetzt sind, wurden einige verkauft und Zweckentfremdet verwendet…

Nach der Basilika kamen wir endlich in die „Krippenstraße“ Via San Gregorio Armeno,  wo man Krippenfiguren und Krippenzubehör als auch weltliche bekannte Größen aus Terrakotta, meistens gefasst, je nach Verhandlungsgeschick   günstig kaufen kann. Walter und ich wühlten uns, so lange wir halt Zeit hatten, von Geschäft zu Geschäft durch, Signora Raffaela war uns dabei eine sehr große Hilfe. Nachdem wir unsere Kauflust abbrachen, die Gruppe wartete schon auf uns, ging es wieder durch Gassen und über Plätze zum Piazza del Gesu Nuovo, wo wir in der Trattoria O‘ Munacciello endlich zu einer original neapolitanischen Pizza kamen.  

Nach dieser „guten Mittagspause“ ging es per Bus nach Pozzuoli, wo sich der Krater Solfatara und die Phlegräischen Felder befinden. 160 ° heißer Schwefeldampf strömt aus mehreren Erdöffnungen, die vom Schwefel gelb gefärbt sind. Stadtführern Signora Raffaela forderte Peter auf einen großen Stein auf den Boden zu werfen…der Aufprall des Steines hörte sich hohl an, somit wurde uns bewusst, dass wir auf einer dünnen Bodenschichte herumgingen ( ein eigenartiges Gefühl! ). Nach dem wir unser Gewand mit Schwefeldämpfen angereichert hatten,  verabschiedete sich Signora Raffaela von uns. Somit war das Programm Neapel beendet und wir fuhren wieder ins Hotel Leonessa zurück.

Übrigens, Neapel hat keine Müllhalden in den Straßen mehr! Die vereinzelt herumliegenden entsorgten Plastiksäcke fallen einem daher fast nicht auf.

 

Donnerstag nach dem Frühstück fuhren wir nach Greccio im Rieti Tal, wo der heilige Franz in der Weihnachtsnacht 1223 mit den Ortsbewohnern und seinen Mitbrüdern und mit Tieren die Christmette als Krippenspiel zelebrierte. Seither geht die Darstellung des Krippengeschehens rund um den Erdball. Da uns in Greccio keine Führung zur Verfügung stand, fuhren wir in Unkenntnis der Lage des Franziskaner- Kloster  (Santuario di Greccio) in Richtung Ortschaft Greccio wo wir das im Aufbau befindliche  Museum von Greccio – Ort besuchten. Am Gelände des Museums sahen wir Kulissen die bei den in der Adventzeit stattfindenden Krippenspielen Verwendung finden.

Der Ort Greccio hat ca. 1500 Einwohner, einen zierlichen Ortskern mit neu renoviertem Platz. Die Kirche steht auf einem Felsen über dem Ort und ergänzt diese romantische Stätte. Nach dieser außertourlichen Besichtigung fuhren wir zum Wallfahrtsort der Krippenfreunde, dem  Franziskaner- Kloster  (Santuario di Greccio).  In dieser stillen und einsamen Gegend wurde in einer Felsengrotte die erste Christmette als Krippenspiel gefeiert. Diese Grotte, die Schlafzellen der Brüder und all die Räume, die die Bruderschaft für ihr religiöses Dasein benötigten, sind zugänglich, so auch die Kirche und die angrenzende Krippenausstellung. Nach längerem Suchen nach einem zuständigen Mitarbeiter für den Souvenirladen, kam der „Krippenaufbauer“ vom örtlichen Museum und  öffnete uns den Laden, wo wir Krippenfiguren und Kleinkrippen aus ungefasster Terrakotta einkauften. Begeistert, jenen Ort endlich gesehen zu haben, von wo der Krippengedanke ausging, traten wir die Reise in das Hotel Cenacolo bei Assisi an.

Am Weg nach Santa Maria degli Angeli kamen wir in Rivotorto vorbei,  wo wir gleich einen Zwischenhalt einlegten. Santa Maria di Rivotorto liegt ca. 2 km unterhalb von Assisi. Die 1854 erbaute Kirche wurde über einer - rekonstruierten - Hütte erbaut, in der sich Franziskus um 1208 mit seinen ersten Brüdern traf und mit ihnen die Ordensregeln festlegte. Sie lebten hier bis 1211 in strenger Armut. Als die Zahl der Mitbrüder weiter gewachsen war, übersiedelte man nach Portiuncula. Nachdem wir uns diesen Ort der ersten Begegnungen der minderen  Brüder  angesehen  und  so  wie  in  allen bisherigen  franziskanischen  Sehenswürdigkeiten unsere Gebete verrichtet hatten, fuhren wir zur Basilika Santa Maria degli Angeli, wo wir endlich die Gelegenheit hatten die Portiuncula Kapelle in der Basilika Santa Maria degli Angeli zu betrachten. Die Basilika wurde ab dem Jahr 1569 auf Geheiß von Papst Pius V. über die Kapelle gebaut, der Bau der Kathedrale selbst wurde erst 1679 vollendet. Hier verweilten er und seine Brüder ab 1211 immer wieder.

Am 3. Oktober 1226 verstarb er neben der Portiuncula Kapelle, wo heute die "Kapelle des Hinüberganges" steht. Im Kloster sind der Stall und das Weihnachtsgeschehen von Greccio dargestellt und im Klostergarten wächst die Rose ohne Dornen. Nach der Besichtigung dieses Heiligtums übernachteten wir noch einmal im Hotel Cenacolo.

 

Freitagmorgen traten wir, mit sehr vielen Eindrücken über das religiöse Leben des heiligen Franziskus und all jenen Örtlichkeiten, wo er wirkte, die Heimreise an mit dem festen Vorsatz alles zu tun, um den Krippengedanken weiter zu verbreiten.

 

Mit einem frohen Gloria et Pax

Heinz Eichler

 

 

.....und dazu noch ein paar Fotos

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